Stolpersteine erinnern nun an das Schicksal jüdischer Mitbürger*innen
Am Mittwoch, 4. Mai, wurden nachmittags in Sinzig durch den Künstler Gunter Demnig persönlich die ersten Stolpersteine verlegt. Vor den Häusern Gudestr. 12, Koblenzer Str. 5, Koblenzer Str. 7 und Mühlenbachstr. 29 wird nun mit 10 x 10 Zentimeter großen Messingplatten 18 jüdischen Mitbürger*innen gedacht, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Mit ergreifenden Texten und Musikstücken boten Schüler*innen des Rhein-Gymnasiums einen passenden Rahmen für die Verlegung.
„Mit der heutigen Verlegung der „Stolpersteine“ und der Veröffentlichung der begleitenden Broschüre, die einen Einblick in das Leben der Opfer gibt, möchten wir mit dazu beitragen, die Erinnerung an diese Mitbürger*innen zu bewahren und an die nächsten Generationen weiter zu geben“, so Beigeordneter Hans-Werner Adams, der den kurzfristig aus persönlichen Gründen verhinderten Bürgermeister vertrat. Auf Initiative Sinziger Bürger*innen und des Rhein-Gymnasiums hatte sich der Rat der Stadt Sinzig bereits im Januar 2019 einstimmig für die Verlegung von Stolpersteinen in Sinzig ausgesprochen. Coronabedingt konnte die Erstverlegung mit Gunter Demnig jedoch erst am gestrigen Nachmittag stattfinden. Die Verlegung an den übrigen Adressen im Stadtgebiet wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Gunter Demnig hatte im Jahr 1992 das Projekt „Stolpersteine“ ins Leben gerufen, inzwischen wurden in Deutschland und 21 weiteren europäischen Ländern über 75.000 Stolpersteine installiert. Er wollte den Millionen Menschen, die von den Nationalsozialisten zu Nummern degradiert und ermordet wurden, ihren Namen und damit die Erinnerung an sie zurückgeben. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, so Demnig.