ISEK startet in Sinzig mit der Abrissbirne
Programm zur Attraktivitätssteigerung, Belebung und Verschönerung der Sinziger Innenstadt geht in die Umsetzung
Der Abriss der Häuser in der Bachovenstraße 23-25 macht den Anfang: Mit der Beseitigung des von vielen Sinziger*innen als Schandfleck empfundenen Bauruine beginnt in der kommenden Woche die sichtbare Umsetzung des ISEK-Programms für die Sinziger Kernstadt. ISEK steht für „Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept“ und bedeutet die Förderung von Konzeption, Planung und Realisierung von Maßnahmen, mit denen Kommunen strukturelle Probleme in der Innenstadt angehen möchten. Die Stadt Sinzig hat das Gelände vor wenigen Monaten erworben, um an dieser prägnanten Stelle eine konkrete Verbesserung des Stadtbildes erreichen zu können. „Es ist gut, dass es jetzt mit Unterstützung des ISEK losgehen kann“, so Bürgermeister Andreas Geron, „die Sinziger*innen warten schon sehr lange darauf, dass an dieser Stelle etwas passiert.“
Im Dezember 2017 wurde die Stadt Sinzig in das Städtebauförderprogramm „Stadtumbau“ aufgenommen, das 2020 in das Programm „Wachstum und nachhaltige Entwicklung – Nachhaltige Stadt“ überführt wurde. Mit dieser Förderung des Landes Rheinland-Pfalz soll den Kommunen die Möglichkeit gegeben werden, sich den verändernden Bedürfnissen an die Stadt Sinzig als Wohn-, Einkaufs-, und Urlaubsort anzupassen. In mehreren Workshops wurden dann unter Beteiligung der Sinziger Bürger*innen Handlungsfelder und Projekte definiert, die zur Attraktivitätssteigerung, Belebung und Verschönerung beitragen sollen. Der Rat der Stadt Sinzig hatte dann in seiner Sitzung am 16. Dezember 2021 das ISEK für die Stadt Sinzig beschlossen, am 5. Mai 2022 wurde dann durch den Stadtrat die Satzung über die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes „Innenstadt Sinzig“ beschlossen.
Corona, Flutkatastrophe und ein Personalmangel im Sinziger Bauamt hatten dazu geführt, dass erst jetzt mit der Umsetzung einzelner Projekte gestartet werden kann. Durch Einbindung der Mitarbeiter*innen der GEWI – Gesellschaft für Entwicklung, Wiederaufbau und Innovation mbH in die Umsetzung des ISEKs geht es nun voran. „Im Vordergrund steht bei der GEWI natürlich auch weiterhin der Wiederaufbau“, so Sofia Lunnebach, Geschäftsführerin der GEWI, „doch im Zuge unseres Wirtschaftsplans für die Jahre bis 2026 ergeben sich bei uns freie Kapazitäten, sodass wir die Koordination des Projektes ISEK übernehmen können.“ Die Aufgaben, explizit die Durchführung von Ausschreibungen, das Koordinieren von den an der Planung und Ausführung Beteiligten als auch das Förderwesen stellen Kernaufgaben der GEWI dar, so dass das Projekt hier in guten Händen ist. Die Beauftragung erfolgte nach entsprechenden Beschlüssen des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung in Abstimmung mit der Kommunalaufsicht.
Das ISEK-Gebiet umfasst mit der Barbarossastraße im Norden, der Bahnstrecke im Osten, der Rheinstraße im Süden sowie der Wallstraße im Westen zentrale Bereiche der Innenstadt Sinzig. Ebenso dazu gehört die Verbindungsachse „Innenstadt – Ahr“ im Bereich der Jahnstraße einschließlich dem Schloss Sinzig. Ideen und Konzepte für diesen Teilbereich des ISEK-Gebietes müssen allerdings nach der Flutkatastrophe von 2021 grundlegend überdacht werden.
Die Stadt Sinzig kann nun entsprechend dem ISEK einzelne Maßnahmen durchführen. Als eines der ersten Projekte der Stadt steht die Sanierung der Bachovenstraße auf dem Plan. Die entsprechenden Kosten in Höhe von 390.000 Euro abzüglich einer Förderung des städtischen Anteils wurden bereits in den Haushalt 2024 eingestellt. Auch für private Eigentümer*innen ist das Programm interessant: Innerhalb des ISEK-Gebietes können sie eine erhöhte Abschreibung gegenüber dem Finanzamt geltend machen. Zudem können nachhaltige Instandsetzungen von privaten Gebäuden gefördert werden. Hierzu wird derzeit eine Gestaltungssatzung erarbeitet, die Grundlage für private Fördermaßnahmen ist. Parallel wird die diesbezügliche Beratungsleistung ausgearbeitet. „Es war mir ein wichtiges Anliegen, dass im Jahr 2024 Fördermittel für die Eigentümerinnen und Eigentümer im ISEK-Gebiet zur Verfügung stehen“, so Bürgermeister Andreas Geron.
(15.02.2024)